Führungskräfte stehen heute vor der Herausforderung, sich in komplexen Systemen zurechtzufinden und gleichzeitig Gleichgewicht und Klarheit unter Druck zu behalten. ORSC (Organization and Relationship Systems Coaching) und Leadership Embodiment bieten zwei leistungsstarke Ansätze, durch deren Kombination Führungskräften die Werkzeuge an die Hand bekommenen, um sowohl in sich selbst als auch in den von ihnen geführten Beziehungssystemen zur Entfaltung zu kommen.
ORSC ist ein äußerst aufschlussreiches Modell, das zu verstehen hilft, wie Beziehungen das Fundament des Erfolgs bilden: zwischen Einzelpersonen, Teams oder ganzen Organisationen -. Es betont die Intelligenz des Systems selbst und leitet Führungskräfte dazu an, sich auf diese kollektive Weisheit einzulassen, anstatt sich nur auf individuelle Dynamiken zu konzentrieren. ORSC bietet mehrere Tools, die Führungskräfte und Teams bei der Ausrichtung, bei toxischem Teamverhalten, bei Veränderungsprozessen und bei Widerständen unterstützen.
Eines der Kernprinzipien von ORSC ist das Konzept der "Dritten Einheit" („Third Entity“) - die Idee, dass jede Beziehung, ob zwischen zwei Menschen oder einem ganzen Team, eine einzigartige energetische Präsenz erzeugt, die gefördert und verstanden werden will. Indem sie sich auf das Wohlergehen dieser Dritten Einheit konzentrieren, können Führungskräfte tiefere Verbindungen fördern, Konflikte kreativer lösen und eine Zusammenarbeit anregen, die über individuelle Ziele hinausgeht.
ORSC unterstreicht auch die Bedeutung des systemischen Denkens und hilft den Führungskräften, die Organisation als ein lebendiges, sich entwickelndes System zu betrachten, in dem Muster und Beziehungen für Veränderungen genutzt werden können. Die Führungskräfte werden angeleitet, ihre Teams auf eine gemeinsames Ziel oder ein gemeinsame Ziel auszurichten, um sicherzustellen, dass sich alle in dieselbe Richtung bewegen und zu dem beitragen, was wirklich wichtig ist.
Während ORSC Führungskräften hilft, Beziehungen geschickt zu steuern, befähigt Leadership Embodiment (LE) sie, auch inmitten von Ungewissheit geerdet, klar und souverän zu bleiben. LE stützt sich auf die Kampfkünste, insbesondere Aikido, und Achtsamkeitspraktiken, um das zu entwickeln, was ich gerne als *Compassionate Warriorship* bezeichne - die Fähigkeit, Herausforderungen sowohl mit Mut als auch mit Mitgefühl zu begegnen.
Durch Leadership Embodiment lernen Führungskräfte, ihre Bestimmung und ihre Ziele zu verkörpern und zu erkennen, dass es bei Leadership darum geht, sich selbst und anderen eine inspirierende Richtung zu geben, damit sie zu dem beitragen können, was zählt. Dieses somatische Bewusstsein hilft ihnen, von einem reaktiven Modus in einen reaktionsfähigen, kreativen und auf ihren inneren Zustand und die Umgebung abgestimmten Modus zu wechseln.
Das Besondere der Kombination von ORSC und Leadership Embodiment liegt in ihrem gemeinsamen Fokus auf Beziehung und Präsenz. ORSC bietet Führungskräften den Rahmen, um das System als Großes und Ganzes zu sehen und mit ihm zu arbeiten, während Leadership Embodiment die persönliche Präsenz kultiviert, die erforderlich ist, um sich effektiv mit diesem System auseinanderzusetzen.
In einer ORSC-Coaching-Sitzung könnte eine Führungskraft beispielsweise Einblick in die Dynamik eines Teamkonflikts gewinnen. Durch Praktiken des Leadership Embodiment kann sie dann bei der Ansprache an das Team einen geerdeten und offenen Zustand repräsentieren und im wahrsten Sinne des Wortes verkörpern, was es ihr ermöglicht, Raum für kreative Lösungen zu schaffen, ohne sich überfordert zu fühlen oder defensiv zu werden (was passieren könnte, da sie selbst Teil dieses Systems ist).
Beide Ansätze stellen die Intelligenz des Systems in den Vordergrund - sei es mit Hilfe der Weisheit der Körpersund der Förderung einer integrativen Präsenz durch ein verbessertes Raumbewusstsein bei Leadership Embodiment oder mit Hilfe der Beziehungsdynamik und der gemeinsamen Bestimmung bzw. Zielsetzung bei ORSC.
In meiner Arbeit mit Führungskräften habe ich festgestellt, dass die Verbindung von ORSC und Leadership Embodiment einen ganzheitlichen Ansatz für die Entwicklung von Führungskräften darstellt. Die Beziehungsintelligenz von ORSC ergänzt die persönliche Beherrschung und Präsenz, die durch Leadership Embodiment kultiviert werden. Das Ergebnis sind Führungskräfte, die nicht nur systemisch denken können, sondern auch die Qualitäten verkörpern, die für eine integre und einfühlsame Führung erforderlich sind.
Diese Kombination führt zu agilere und resilientere Führungskräften, die in der Lage sind, kooperativere und robustere Organisationen zu entwickeln. Letztendlich geht es darum, unser ganzes Selbst - Körper, Geist und Seele - in den Führungsbereich einzubringen, damit wir mit Präsenz und Mitgefühl führen können.